Rezension ...

... zur Produktion
sic302-2 Pergolesi: STABAT MATER

Braunschweiger Zeitung (14.01.2011)
  Marias ausdrucksvolle Klage um den gekreuzigten Sohn
Giovanni Battista Pergolesis „Stabat Mater“ aus der Klosterkirche Riddagshausen auf CD

Eines der schönsten Stücke geistlicher Musik ist Pergolesis „Stabat Mater“, das die Schmerzen Marias angesichts ihres gekreuzigten Sohnes Jesus ergreifend in Töne fasst.

Der Mitschnitt einer Aufführung dieses Werkes in der Klosterkirche Riddagshausen vom 18. April 2010 ist bei Sicus-Klassik nun auf CD erschienen. Sie dokumentiert ein offenbar wunderbar gelungenes Konzert, das ganz den Geist der barocken Kontemplation in traurig melodiösen Bögen und zuweilen doch flott bewegten Tempi atmet. Dafür sorgt das hell und leicht klingende Concertino Braunschweig unter Leitung des Staatstheater-Dirigenten Burkhard Bauche mit Hans-Dieter Karras an Cembalo und Orgel.

Bewegend sind aber vor allem die dominierenden Stimmen. Danuta Dulska glänzt mit einem leuchtkräftigen, runden Sopran, der nicht die spitze Filigranität sonst in historisch orientierten Barockaufnahmen eingesetzter Kolleginnen hat, was dem getragenen Charakter der Komposition sehr entgegenkommt. Anrührend etwa ihr weich und füllig bis in die Höhen geführtes, dann in Trauer versiegendes Solo „Vidit suum“. Sehr gut harmoniert Dulskas Stimme mit dem reifen Mezzo von Ingeborg Hischer, der etwa im Solo „Eja mater“ weich in der Tiefe schwingt. Eindrucksvoll die Tonsprünge im „Fac ut portem Christi mortem“. Sehr schön ist vor allem der Zusammenklang, wenn sich etwa im Duett „in amando Christum Deum“ oder dem flotten „Inflammatus“ Dulskas Strahlen und Hischers Wärme umspielen. Da kommt gar eine gewisse Dramatik auf, die dem Werk gut ansteht. Ein Konzert, das man gern wiederhört.
 Andreas Berger


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