Rezensionen ...

... zu den Produktionen
sic002-2Ave Maria
im Spiegel der Zeiten
Volume 1 und 2
sic003-2

THE AMERICAN ORGANIST (November 2004)
  Ave Maria im Spiegel der Zeiten
(Ave Maria Through the Ages), Vols. 1 and 2

Diese beiden CDs bieten eine Vielfalt von Interpretationen des Gebets an die Jungfrau Maria, und sie wurden liebevoll auf höchstem künstlerischen Niveau eingespielt. Mit dreiunddreißig Vertonungen vom gregorianischen Gesang bis in das 20. Jahrhundert werden dreißig Komponisten aus Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Russland und Ungarn vorgestellt. Obgleich diese Sammlung nicht erschöpfend ist, so ist sie doch eine ausgezeichnete Zusammenstellung. Ingeborg Hischer, die ihre vielseitige Karriere auf Europa konzentriert, verfügt über eine umfangreiche, warme und farbige Stimme mit präziser Intonation und bester Beherrschung in allen Lagen. Hans-Dieter Karras, der eine Vertonung beisteuert, ist Kantor und Organist an der Brüdernkirche St. Ulrici, und er konzertiert international. Seine Begleitungen sind stilistisch angemessen. Diese Aufnahmen sind einfach schön.

James Hildreth
  
ARS ORGANI (September 2000)
  Ave Maria im Spiegel der Zeiten
Die hier eingespielten 33 Kompositionen, zum Teil original für Gesang und Orchester (hier in Orgelbearbeitungen von H.- D. Karras) lassen nur ahnen, über welche Schätze die katholischen Kirchenmusiker mit ihren Ave-Maria-Vertonungen verfügen. Die evangelischen Kirchenmusiker sollten sich dieser Literatur verstärkt annehmen. Es geht hier nicht um die Anbetung der Mutter Gottes im Sinne einer Stellvertretung. Die Worte des Engels und der Gruß der Elisabeth (Luk. 1) an Maria brachten vielmehr in ihrer rein biblischen Gestalt durch die Jahrhunderte hindurch "das kindliche Vertrauen der Gläubigen auf die milde, mütterliche Hilfe der Jungfrau Maria zum Ausdruck und vermittelten zugleich auch so etwas wie die weibliche Seite der Religion" (Pastor Godzek im Booklet). Die Interpretation dieser Werke ist faszinierend. Die Sängerin verfügt nicht nur über eine in allen Lagen gut ausgebildete Stimme, sondern besitzt eine bewunderungswürdige Gestaltungsfähigkeit für die Klangfarben der Musik. Der gesungene Text ist überall zu verstehen. Der Braunschweiger Organist Hans-Dieter Karras zeigt sich mit seinem perfekten orchestralen Orgelspiel als ein vollkommen ebenbürtiger Partner. Nirgendwo wird die Singstimme vom Orgelklang in den Hintergrund gedrückt oder gar zugedeckt. Freilich bieten die herangezogenen Orgeln dazu die besten Voraussetzungen. ...

Die Booklets informieren über die Biografien der beiden Ausführenden. Die Dispositionen der Orgeln sind abgedruckt.
  
FONO FORUM (April 2000)
  Englische Grüße enzyklopädisch
Die Idee hat Reiz, die Ausführung ist überwiegend hörenswert ... wobei Ingeborg Hischers warmes, vibratoreiches Timbre ... überzeugt   —, auch Hans-Dieter Karras' nuancierte Registrierungen an Orgeln in Braunschweig und im Altenberger Dom.
Interessant ist die Möglichkeit zu detaillierten Vergleichen. Das Programm reicht vom 16. Jahrhundert (Arcadelt) über Caccini und Durante über die dominierende Romantik bis ins 20. Jahrhundert. Dabei zeigen sich die Komponisten des 20. Jahrhunderts noch von der Romantik geprägt ... Klar, dass Schubert und Bach/Gounod nicht fehlen. Aber es gibt auch Schmuckstücke zu entdecken, Werke von Dvorák, Tosti oder Langlais zum Beispiel. Von Karras anrrangierte Stücke, auch aus Opern wie "Cavalleria rusticana", "Tannhäuser" oder "Otello", erweitern das thematische Spektrum.

Erfreulich ist die protestantische Ehrenrettung des "Ave Maria" durch Pastor Frank-Georg Gozdek im Booklet zu Vol. 1.
  
Braunschweiger Zeitung (28.12.1998,
zum Präsentationskonzert von Vol. 1)
  Musikalische Deutungen von bleibender Aktualität
Aus Anlaß des Erscheinens ihrer neuen CD „Ave Maria im Spiegel der Zeiten“ ... stellten Ingeborg Hischer, Mezzosopran, und Hans-Dieter Karras, Orgel, in der Brüdernkirche St. Ulrici Ausschnitte aus ihrer Produktion vor. Karras hatte mit der Aufnahme seinen langjährig gehegten Wunsch verwirklicht, eine breite Öffentlichkeit mit einer repräsentativen Auswahl seiner inzwischen auf etwa 60 Ave-Maria-Vertonungen angewachsenen Sammlung bekannt zu machen.

Der knappe, aber aussageträchtige Text des Ave Maria hat wegen seiner gewichtigen Rolle, die er im kirchlichen Leben beider Konfessionen stets gespielt hat, Komponisten aller Jahrhunderte immer wieder zu musikalischen Deutungen angeregt. Statt nun lediglich einen Katalog zu präsentieren, der vorrangig musikhistorisches Interesse beansprucht, war es das Anliegen der Künstler, die Stücke in ihrer überzeitlich religiös-musikalischen Aktualität erlebbar zu machen.

So wurde auch darauf verzichtet, die frühen Vertonungen des 16. Jahrhunderts in historisierendem Klanggewand darzustellen. Ingeborg Hischers warm timbrierter Mezzo kam dieser Absicht sehr entgegen. Tonschön, mit klarer Diktion, zeichnete sie die musikalischen Linien nach, ruhig und verhalten die der alten, mit bis zur Dramatik gesteigerten Ausdruckskraft die der neueren Meister.

Brüdernkantor Karras, der verschiedene der farbig-dezent registrierten Begleitparts für sein Instrument transkribiert hatte, assistierte gewohnt souverän, mit der Sängerin eine ideale Einheit bildend. Zudem streute er einige themenbezogene Orgel-Soli ein und gab dadurch der Programmfolge eine sinnvolle Gliederung.

So dargestellt, war es äußerst reizvoll, auf dem Hintergrund des allen vorgetragenen Stücken gemeinsamen meditativen Charakters, der stilistisch und individuell bedingten Vielfalt der Ave-Maria-Vertonungen so unterschiedlicher Komponisten wie Luigi Cherubini, Heinrich Marschner, Giuseppe Verdi oder Charles-Marie Widor nachspüren zu können.

Roland Comes
  
Braunschweiger Zeitung (5.12.1998, zu Vol. 1)
  Reingehört
16mal „Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum!“ (Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnaden, der Herr ist mit dir.) Doch keine Angst, es lohnt sich, Alternativen zu Charles Gounods Vertonung kennenzulernen. Vorgestellt werden sie von der Mezzosopranistin Ingeborg Hischer und dem Braunschweiger Organisten Hans-Dieter Karras unter dem Titel Ave Maria im Spiegel der Zeiten, Volume 1 ... Die Aufnahmen aus dem Altenberger Dom bei Köln und den Braunschweiger Kirchen St. Ulrici und St. Pauli vereinen Kompositionen von Heinrich Marschner bis Anton Bruckner, von Antonin Dvorák bis Giuseppe Verdi, von der Gregorianik bis ins frühe 20. Jahrhundert. Eine kompetent zusammengestellte und vor allem durch Ingeborg Hischers anrührend-innigen Gesang lohnenswerte Sammlung.

Roland Comes

 


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